Beziehung

Über die Bildung einer Einheit, Harmonie und das Streben nach einer gemeinsamen Zukunft.

Beziehungen sind ein essentieller Teil des menschlichen Erlebens. Sie geben Halt, verleihen Sinnhaftigkeit und wirken gegen das Gespenst der Einsamkeit. Unabhängig davon, welche Formen man bevorzugt, wie oft man sich in neue Bindungen begibt oder sich in den schmerzhaften Seiten der Zweisamkeit wiederfindet - Beziehungen prägen unser Leben. Wir zeigen dir, welche Funktionen Beziehungen für uns einnehmen und welche Konsequenzen - positiv oder negativ - sich aus ihnen ergeben können.

 

Weshalb eine Beziehung?

Das Ziel, eine gemeinsame romantische Beziehung einzugehen, deckt sich mit grundlegenden menschlichen Bedürfnissen. So ist das Streben nach Nähe, Sicherheit, sozialem Kontakt, Anerkennung oder Selbstverwirklichung ein zentraler Treiber unseres Handelns.

Dabei gibt es kein richtig oder falsch, wenn es darum geht, die passende Beziehungsform zu finden. Grundsätzlich wird im Kontext westlicher Kulturen zwischen zwei Hauptformen unterschieden:

  • Monogamie: Viele fühlen sich in einer monogamen Beziehung am wohlsten, da diverse Grundbedürfnisse befriedigt werden und man sich auf den einen Partner konzentrieren kann. Dahinter steht oft der Wunsch nach einer festen und exklusiven Beziehung. Die Sicherheit, auch in schwierigen Zeiten einen loyalen Partner an der Seite zu haben, erleben viele Paare in monogamen Beziehungen als bereichernd. Sofern sich die beiden Partner vertrauen und offen kommunizieren, existiert darüber hinaus weniger Raum für Eifersucht und Konflikte. Obwohl auch monogame Partnerschaftsformen nicht vor Problemen, Schmerz und dem Scheitern der Beziehung schützen, erfreut sich diese Beziehungsform in der der westlichen Welt nach wie vor der grössten Beliebtheit.
  • Alternative Beziehungskonzepte: Offene Beziehungen, Freundschaft Plus oder Polyamorie werden immer offener gelebt und sind vermehrt gesellschaftlich akzeptiert. Sie erlauben es, eine alternative Form des Konstrukts Beziehung auszuprobieren. Von dieser Möglichkeit wird vor allem in jungen Jahren Gebrauch gemacht, bevor man sich auf eine feste Beziehungsform festlegt. Ein oft vorgebrachtes Argument ist dabei, dass der Mensch nicht für sexuelle Treue geschaffen sei und darum monogame Beziehungsformen nicht funktionieren können. Durch die Aufhebung der sexuellen Treue, soll diesem Umstand entgegengewirkt werden. Die so erlangte Freiheit soll zu mehr Zufriedenheit und Glück in Zwischenmenschlichen Beziehungen führen.

 

Positive Aspekte von Beziehungen

Glückliche Beziehungen haben nachweislich einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit und befriedigen unser Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und sozialem Kontakt. Sie bringen uns zum Lachen, und erfüllen unser Leben in vielen Bereichen. Gemäss Forschenden der University of Texas wird durch partnerschaftliche Unterstützung die psychische Gesundheit verbessert, die Auswirkungen von Stress reduziert und das Gefühl von Sinn im Leben gefördert.

"Beziehungen haben direkte Auswirkungen auf unsere Gesundheit."

Eine offene und ehrliche Kommunikation sowie Respekt vor dem Partner gehören zu den wohl wichtigsten Prinzipien einer erfüllten Beziehung. Auf diese Art und Weise wird das gegenseitige Vertrauen gestärkt und erlaubt es beiden Personen, auch schwierige Phasen gemeinsam zu überstehen.

Kommt es zum Streit, ist es wichtig sich als Team den gemeinsamen Herausforderungen zu stellen, und sich nicht gegenseitig zu bekämpfen. Toleranz und das aufrichtige Verständnis für das Gegenüber lassen Beziehungen nachhaltig wachsen.

 

Wenn Beziehungen scheitern

Gleichzeitig bringt eine Partnerschaft viel Arbeit mit sich, und erfordert Verantwortung für sich selbst und die eigene Beziehung zu übernehmen. Anforderungen des Alltags oder ausserordentliche Ereignisse können eine Beziehung erheblich belasten. So wandeln sich intakte Partnerschaften, die einem Rückhalt und Support gegeben haben, zu einer Last, die sich in alle Lebensbereiche erstrecken können.

Dänische Forschende haben die möglichen Konsequenzen partnerschaftlicher Konflikte in einer wissenschaftlichen Studie untersucht. Sie kamen zum Schluss, dass häufige Beziehungskonflikte das Sterberisiko um 200-300% ansteigen lassen. Auch Sorgen aufgrund der Beziehung oder eine starke Belastung durch den Partner (z.B. aufgrund einer Depression) können das eigene Sterberisiko um 50-100% erhöhen. Die Forschenden vermuten, dass diese Folgen durch Faktoren wie einen dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel (Stresshormon), Depressionen oder Angsterkrankungen entstehen.

Wie stark sich die gesundheitlichen Konsequenzen äussern, ist neben Risikofaktoren wie einer dysfunktionalen Streitkultur auch von individuellen Persönlichkeitsmerkmalen abhängig. Besonders Männer kehren sich vermehrt nach innen, während Frauen tendenziell das Gespräch mit Freunden oder Familie suchen.

 

Behandlung

"Durch eine Paartherapie können partnerschaftliche Konflikte gezielt angegangen werden."

Eine Erkrankung des Partners, die Geburt eines Kindes oder ein Seitensprung sind eine grosse Last und können dazu führen, dass sich die gemeinsame Beziehung verschlechtert. In solchen Fällen ist es ratsam, eine Paartherapie in Erwägung zu ziehen. Bei dieser speziellen Form der Psychotherapie wird versucht, partnerschaftliche Konflikte oder Probleme gemeinsam unter der Leitung eines/einer Therapeuten/in zu klären.

Eine Paartherapie ist dadurch gekennzeichnet, dass der/die Therapeut/in stets unparteiisch bleibt und versucht, die Anliegen beider Partner in eine gemeinsame Lösung zu integrieren. Dabei kommen verschiedene Therapieformen wie die Verhaltenstherapie, die psychodynamische Therapie oder die systemische Psychotherapie zum Einsatz. Da jede Beziehung einzigartig ist, werden die Anliegen, Ziele und eingesetzten Therapiemethoden am Anfang jeder Therapie individuell definiert.

Therapie

 

Bei Aepsy legen wir grossen Wert darauf, Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die den Umgang mit psychischen Stressoren erleichtern und eine Hilfe zur Selbsthilfe sein können. In der nachfolgenden Rubrik findest du Aktivitäten, Texte und Tipps für dein mentales Wohlbefinden. Für dich und für eine gesunde Gesellschaft.

Ressourcen & Support

 

Du bist nicht allein. Wir bei Aepsy möchten dich mit Mental Health Ambassadors und Betroffenen verbinden und dir ihre Geschichten näher bringen, um Stigmatisierung und andere Hürden abzubauen. Nachfolgend findest du inspirierende Geschichten von Menschen, die Beziehungsprobleme durchlaufen haben, sowie Einsichten und Tipps von Expertinnen und Experten für deine mentale Gesundheit.

Stories

 

Damit verbundene Herausforderungen

Selbstwert – Fühlst du dich konstant minderwertig oder hast du den Eindruck, dass dir nichts so richtig gelingen will und das Leben aller anderen viel besser läuft? Viele Menschen haben in der heutigen Gesellschaft mit einem beeinträchtigten Selbstwert zu kämpfen. Hier erfährst du, was du dagegen tun kannst.

Depression – Du bist ständig traurig, nichts macht dir mehr Freude oder du empfindest konstant eine innere Leere? Die Anzahl Menschen, die an Depressionen leiden, hat seit Beginn der COVID-19-Pandemie stark zugenommen. Warte nicht länger, sondern informiere dich über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Angst – Kennst auch du das beklemmende Gefühl in der Brust? Wenn Unruhe, Stress und Sorgen in diesen unsicheren Zeiten über den Kopf wachsen kann es passieren, dass die Angst alle Lebensaspekte einnimmt und einen entspannten Alltag erschwert. Welche Möglichkeiten gibt es, mit der Angst erfolgreich umgehen zu können?

Aepsy menschliche Kreativität, Ästhetik und Technologie für einfachen, stigmafreien Zugang zu mentaler Gesundheit. Wir reissen Hürden ein und setzten Köpfe frei. Bis alle mental befreit ihren Träumen folgen können. Für uns, für dich und die Generationen nach uns.

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